Pars-plana-Vitrektomie (PpV): Entfernung des Glaskörpers
Unter der pars-plana-Vitrektomie versteht man die Entfernung des Glaskörpers, welcher eine gallertartige Füllmasse des Augeninneren darstellt. Der operative Zugang für die Behandlung im OP erfolgt über die Pars plana, einem Bereich der Augen, welcher sich wenige Millimeter vom Hornhaut-/Bindehautübergang entfernt befindet. Dieser Bereich enthält kaum Gefäße und bringt somit ein sehr geringes Blutungsrisiko mit sich. Der Vorgang ist durch eine vorausgegangene Betäubung des Auges völlig schmerzfrei.
Warum muss man den Glaskörper entfernen?
Einige Erkrankungen der Netzhautmitte (Makula) erfordern eine direkte Behandlung vor Ort. Dazu gehören eine Gliose (Fältelung der Makula), ein Makulaforamen (Lochbildung der zentralen Netzhautmitte) bzw. ein Schichtforamen (im Gegensatz zum Makulaloch handelt es sich hierbei nicht um einen durchgreifenden Defekt, sondern nur um eine Rissbildung innerhalb der Netzhautschichten).
Für die direkte Behandlung vor Ort ist jedoch der eigene Glaskörper im Weg. Um die spezielle Erkrankung der Netzhautmitte therapieren zu können, entfernt man deshalb im ersten Schritt den störenden Glaskörper.
In seltenen Fällen wird die Pars-plana-Vitrektomie (PpV) auch bei massiven Ansammlungen von störenden Glaskörpertrübungen (Mouches volantes) durchgeführt. Aufgrund des längeren Heilungsverlaufs der PpV im Vergleich zu der Laser-Vitreolyse wird jedoch im Allgemeinen bei Glaskörpertrübungen von einer kompletten Entfernung des Glaskörpers abgeraten und das weniger aufwendige Verfahren der Laser-Vitreolyse empfohlen.
Was passiert mit dem Auge, wenn der Glaskörper entfernt ist?
Die Behandlungsdauer beträgt ca. 30-60 Minuten. Sobald der Glaskörper entfernt worden ist, wird dieser mittels eines Luft-/Gasgemischs ersetzt und somit die ursprüngliche Form des Auges aufrechterhalten. In den weiteren Tagen bis Wochen nach der Operation wird das Luft-/Gasgemisch eigenständig durch körpereigene Augenflüssigkeit ausgetauscht und das Sehen normalisiert sich.