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Grüner Star (Glaukom):
Behandlungs­möglich­keiten


Muss es eine OP sein? Behandlungs­möglich­keiten bei Grünem Star (Glaukom)

Beim Grünen Star (Glaukom) führt ein erhöhter Augeninnendruck zu einer Schädigung des Sehnerven – dies kann unbemerkt sogar bis zur Erblindung führen. Die vordergründige Behandlung des Grünen Stars liegt deshalb in einer Senkung des Augeninnendruckes, die nach einem Stufenschema (s.u.) erfolgen kann: zunächst mit Medikamenten; wenn diese nicht erfolgreich sind, dann mit operativen Verfahren gegen den Grünen Star. Außerdem ist es wichtig, dass in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt der Blutdruck des Patienten eingestellt wird, da ein nicht ausreichend eingestellter Blutdruck zu einer weiteren Schädigung des Sehnerven führen kann.

Zu 90% handelt es sich bei einem Grünen Star (Glaukom) zwar um ein sogenanntes primäres Offenwinkelglaukom, dennoch gibt es darüber hinaus weitere unterschiedliche Glaukomformen und auch Stadien der Erkrankung. Aus diesem Grund gibt es beim Grünen Star keine Standardtherapie. Jeder Patient muss individuell diagnostiziert und, je nach Ursache, entsprechend therapiert werden.

Das Stufenschema der Glaukom-Therapie:

1. Stufe: Medikamentöse Behandlung

Augentropfen, die den Augeninnendruck senken, sind die Therapie der Wahl für die meisten Patienten mit einem Grünen Star. Es stehen verschiedene Wirkstoffe aus unterschiedlichen Substanzgruppen zur Verfügung. Grundsätzlich gibt es Medikamente, die die Produktion des inneren Augenwassers hemmen oder Präparate, die über eine Verbesserung des Abflusses den Augeninnendruck senken können. Das geeignete Präparat oder die Präparatekombination wird individuell durch den Augenarzt festgelegt.

Durch regelmäßige Kontrollen wird die eingeleitete Therapie überprüft und ggf. abgeändert oder ergänzt. In der ersten Stufe der Glaukom-Therapie spielt auch die Einstellung des Blutdrucks in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt, Internisten oder Kardiologen eine wichtige Rolle.

2. Stufe: Lasertherapie mit der selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT)

Durch die Lasertrabekuloplastik (SLT) wird im sogenannten Kammerwinkel eine biologische Reaktion ausgelöst, die den Abflusswiderstand für das innere Augenwasser reduziert und dadurch den Augeninnendruck senkt. Es handelt sich um ein sehr sanftes und schmerzfreies Verfahren.

Die SLT hat den Vorteil, dass sie spätere andere Therapieverfahren in ihrem Ergebnis nicht behindert und sich damit als frühzeitige Maßnahme eignet. Die SLT kann gut mit der Tropftherapie (Stufe 1) oder Mikroimplantaten (Stufe 3) kombiniert werden.

3. Stufe: Minimal-invasive Glaukomchirurgie mit dem Mikroimplantat (iStent)

Der iStent ist ein Mikroimplantat, welches wie die SLT den Abfluss des Kammerwassers verbessert. Mit einer Größe von nur 0,5mm handelt es sich um eines der kleinsten Implantate für den menschlichen Körper überhaupt und wird in einem nahezu schmerzfreien kurzen Eingriff in den Kammerwinkel eingebracht. Der iStent eignet sich wie die SLT besonders für frühe Glaukomstadien, aber auch für die Kombination mit einer Tropftherapie oder der SLT.

4. Stufe: Invasive operative Verfahren

Die operativen Verfahren sind vielfältig und bleiben meist den fortgeschrittenen Stadien der Glaukomerkrankung vorbehalten. Sie sind außerdem geeignet für Augen, bei denen der Augeninnendruck mit weniger belastenden Methoden nicht ausreichend reguliert werden kann. Beispiele für operative Verfahren sind die Trabekulektomie, die Kanaloplastik, die Zyklophotokoagulation und Ventil-Drainage-Implantate. Diese Verfahren werden überwiegend stationär durchgeführt.


Vorsorge gegen den Grünen Star

Vor der Behandlung steht immer die Vorsorge: Der Grüne Star verläuft anfangs ohne Symptome. Er kann einerseits bis zur Erblindung führen, aber andererseits, frühzeitig erkannt, hervorragend therapiert werden. Ab 40 Jahren sollte man deshalb alle 2 Jahre zur Glaukomvorsorge zum Augenarzt gehen.

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