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Venenverschluss der Netzhaut


Wie ein Schlaganfall: Notfall Venenverschluss der Netzhaut

Die Versorgung der Organe mit sauerstoffreichem Blut ist überlebenswichtig. Das Auge stellt hier keine Ausnahme dar. Ähnlich einem Schlaganfall im Hirn kann auch schon ein teilweiser Verschluss des fein verzweigten Venensystems im Auge große Probleme verursachen. Die Unterbrechung des Blutstroms kann fatale Folgen für das Augenlicht haben.

Ursächlich für einen Venenverschluss im Auge ist meist eine der beiden folgenden Problematiken:

  • ein Blutgerinnsel verstopft die Arterie teilweise oder komplett gleich einem Stopfen
  • Die Arterie selbst ist verkalkt und verengt, weshalb sie höheren Druck auf die Venen ausüben

Gefäßverschluss der Netzhaut

Die Netzhaut hat eine eigene Gefäßversorgung für die inneren Netzhautschichten. Der Zufluss von sauerstoffreichem Blut erfolgt über die Zentralarterie, die sich in die vier großen Arterienäste aufteilt und dann weiter verästelt. Umgekehrt wird das verbrauchte Blut über kleine Venolen wieder gesammelt, die in zunächst in die 4 großen Venenäste und schließlich in die Zentralvene münden.

Verschlüsse der Netzhautgefäße können zu einem kaum wahrnehmbaren bis hin zu einem massiven Sehkraftverlust führen – je nach Typ, Ausmaß und Lokalisation. Man unterscheidet Venenastverschlüsse und den Zentralvenenverschluss auf der einen und Arterienastverschlüsse und Zentralarterienverschluss auf der anderen Seite. Nicht ganz korrekt wird bei den venösen Netzhautverschlüssen oft auch von Thrombosen, bei den arteriellen Verschlüssen von Embolie gesprochen.

Der wesentlich seltenere arterielle Verschluss entspricht einem Schlaganfall am Auge. Die therapeutischen Möglichkeiten sind leider sehr begrenzt. Wichtig hingegen ist die Ursachenabklärung, damit weitere Verschlüsse bis hin zum Schlaganfall des Gehirns vermieden werden können.

Auch beim Venenverschluss ist die Ursachenabklärung von großer Bedeutung.

Risikofaktoren

  • Übergewicht
  • Nikotingebrauch
  • Bewegungsmangel
  • geringe Flüssigkeitszufuhr
  • erhöhte Blutfette
  • Blutbildstörungen
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Erhöhter Augeninnendruck bzw. Glaukom

Zentralvenenverschluss mit Netzhautblutungen

Für die Diagnose wird neben der augenärztlichen Basisuntersuchung mit erweiterter Pupille in vielen Fällen eine Fluoreszenzangiographie (FAG) und in fast allen Fällen eine optische Cohärenztomographie (OCT) benötigt.

Als therapeutische Maßnahmen werden häufig IVOM (Medikamenteneingabe in das Augeninnere) und im Bedarfsfall Laserbehandlungen eingesetzt.

Ein frisch aufgetretener Gefäßverschluss der Netzhaut ist ein Notfall und bedarf der sofortigen augenärztlichen Untersuchung und Planung des weiteren Vorgehens. Auch ein älterer Verschluss muss abgeklärt werden, da eine unerkannte Ursache erhebliche Konsequenzen haben kann.

Spätfolgen wie Netzhautablösung, Blutung in das Augeninnere, Druckentgleisung, Schmerzen und vollständige Erblindung können unter Umständen auch noch nach Jahren eintreten. Daher sollten vom Augenarzt empfohlene Kontrollen unbedingt wahrgenommen werden.

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