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Netzhautablösung


Plötzliche Sehstörungen: Notfall Netzhautablösung

Als klinischer Notfall gilt die Ablösung der Netzhaut von der Aderhaut. Dabei wölbt sich die Netzhaut stellenweise ins Aug-Innere. An den betroffenen Stellen sammelt sich Wasser zwischen den Schichten, was zum dortigen Ausfall der Sehfähigkeit führt.

Es gibt verschiedene Arten der Netzhautablösung. Die weitaus häufigste Art ist dabei die Loch-bedingte Netzhautablösung.

Durch ein Netzhautloch kann Flüssigkeit aus dem Glaskörperraum unter den lichtempfindlichen Teil der Netzhaut dringen und diesen von der darunter liegenden Pigmentschicht ablösen. Hierdurch wird der Stoffwechsel der Netzhaut massiv beeinträchtigt und es kommt relativ rasch zu irreversiblen Schäden. Dies gilt insbesondere für die besonders sensible Makula, da diese im Gegensatz zur restlichen Netzhaut keine eigene Gefäßversorgung hat.

Symptome

  • Lichtblitze
  • Plötzliche Wahrnehmung von Trübungen, Punkten, Schleiern, Rußregen, Spinnweben
  • Gesichtsfeldeinschränkung
  • Achtung: keine Schmerzen!
  • Schnellstmögliche Abklärung durch Augenarzt notwendig!

Risikofaktoren

  • Starke Kurzsichtigkeit
  • Familiäre Häufung
  • Netzhautloch/ -ablösung am anderen Auge
  • Bekannte Netzhautdegenerationen
  • Vorangegangene Augapfelprellung
  • Vorangegangene Operation des Grauen Stars

Der der Netzhaut anliegende Anteil des Glaskörpers ist zur sogenannten Glaskörper-Grenzmembran verdichtet und geht mit der Netzhautoberfläche eine eher lockere Verbindung ein. An manchen Stellen kann es aber durchaus festere Anheftungen (Adhärenzen) geben. Im Laufe des Lebens degeneriert der Glaskörper und verändert seine Struktur. In diesem Prozess löst sich meist auch die Grenzmembran des Glaskörpers von der Netzhaut ab. Dieser Vorgang nennt sich hintere Glaskörperabhebung und darf nicht mit einer Netzhautablösung verwechselt werden.

Wenn sich der Glaskörper nun abhebt können relativ starke Zugkräfte an Anheftungsstellen zur Netzhaut entstehen. Wird die Netzhaut auf diese Weise mechanisch gereizt, können Lichtblitze wahrgenommen werden.

Löst sich der Glaskörper schließlich auch an der Anheftungsstelle, so verschwinden die Lichtblitze wieder. Ist die mechanische Kraft auf die Netzhaut jedoch zu groß, kann es zu einem Netzhauteinriss bzw. Netzhautloch kommen. Besteht ein Netzhautloch, so ist das Risiko für eine Netzhautablösung sehr hoch.


Schwachstellen in der Netzhaut (Netzhautdegenerationen) können je nach Typ ein Risiko für ein Netzhautloch oder eine Netzhautablösung darstellen. Manche Netzhautdegenerationen sollten daher vorbeugend durch eine Laserbehandlung abgesichert werden.

Erkennt man ein Netzhautloch rechtzeitig, also bevor sich die Netzhaut abgelöst hat, so wird dieses mit dem Laser abgesichert. In manchen Fällen wird sich der behandelnde Arzt für eine Vereisung des Netzhautloches entscheiden.


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