Diabetes und Augengesundheit
Diabetes kann weitreichende Folgen für Ihren Körper haben – auch für die Augen. Die Blutgefäße im Auge können sich verändern, womit die Durchblutung und Versorgung der Augen mit Nährstoffen möglicherweise nicht ausreicht. Auf lange Sicht kann eine unbehandelte diabetische Augenerkrankung zur Erblindung führen.
Ursachen und Symptome
Die Prognose der diabetischen Retinopathie wird durch unkontrollierte Blutzucker- und Blutdruckschwankungen negativ beeinflusst. Die Primärprevention von Folgeschäden bei betroffenen Patienten besteht in der konsequenten Einstellung des Blutdrucks und der Blutzuckerwerte. Es konnte nachgewiesen werden, dass bereits die Verbesserung des Langzeit Blutzuckermesswertes (der sog. Hba1c Wert) um 1% langfristig das Risiko für Augenkomplikationen um ca. 21% senken kann. Daher sollten Diabetiker nach der Erstdiagnose bereits regelmäßige Kontrolltermine bei einem Augenarzt ausmachen.
Behandlungsmöglichkeiten
Während in den frühen Krankheitsstadien die Modifikation des Lebensstils und der Ernährungsgewohnheiten im Vordergrund steht, kommen ab den mittleren Krankheitsstadien auch Laser und Medikamente zum Einsatz. Während in den letzten Jahrzehnten die Verschorfung der Netzhaut mittels Laser die Standardtherapie darstellte, ist seit der Verfügbarkeit von hochwirksamen Medikamenten zunehmend die medikamentöse Therapie wichtiger geworden.
Diese besteht im Regelfall aus der wiederholten Injektion von Wirkstoffen in den Glaskörper, meist aus der Stoffgruppe der sogenannten Anti VEGF Medikamente. Diese blockieren den sogenannten „Vascular Endothelial Growth Factor“, welcher als einer biochemischen Hauptmediatoren für weitergehende Augenschäden agiert. In Fällen, in denen die medikamentöse Therapie mit einem Anti VEGF Präparat nicht ausreichend wirksam erscheint, kommen auch Injektionen von Steroiden (Cortisonhaltige Wirkstoffe) in Frage. Operative Eingriffe mit chirurgischer Entfernung des Glaskörpers und narbigen Netzhautveränderungen, wie Sie noch vor einigen Jahrzehnten deutlich häufiger waren, sind mittlerweile durch die engmaschige Betreuung und die verbesserte internistisch- hausärztliche Einstellung der Stoffwechselsituation nur noch in schweren Verlaufsfällen erforderlich.