Das Offenwinkelglaukom ist eine der häufigsten Glaukomarten. Dabei entsteht ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion des Kammerwassers und dem Abfluss, wodurch der Augeninnendruck ansteigen kann.
Was sind typische Symptome eines Offenwinkelglaukoms?
Das Offenwinkelglaukom ist nicht zuletzt deshalb so gefährlich, weil die meisten Patienten den charakteristischen Anstieg des Augeninnendrucks gar nicht bemerken. Erst mit der Zeit macht sich als Folge eine starke Abnahme des Sehvermögens als Symptom bemerkbar. Somit zählt das Offenwinkelglaukom weltweit zu den häufigsten Ursachen für Erblindung. Bei fast allen Patienten kommt es infolge der Erkrankung zu Gesichtsfeldausfällen. Diese werden im Alltag jedoch ebenfalls erst spät bemerkt, da sie häufig vom zweiten Auge kompensiert werden. Die meisten Betroffenen bemerken die Symptome also erst, wenn die Krankheit schon recht weit fortgeschritten ist. Zum Augenarzt führt dann häufig erst eine starke Beeinträchtigung der Sicht.
Welche Möglichkeiten zur Diagnose eines Offenwinkelglaukoms gibt es?
Allgemein sind vor allem Menschen über 50 vom Offenwinkelglaukom betroffen. Daher bietet es sich an, ab dem 40. Lebensjahr insbesondere bei anderen bereits vorliegenden Befunden regelmässig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Dabei werden verschiedene diagnostische Verfahren verwendet, um die Erkrankung zu erkennen.
Auf eine Untersuchung des Auges an der Spaltlampe folgt in der Regel schon die Messung des Augeninnendrucks. Anschließend sollte der Sehnerv untersucht und im Verdachtsfall auch vermessen werden. Ist der Augeninnendruck zu hoch, wird oftmals zusätzlich noch eine Messung der Hornhautdicke durchgeführt, da diese das Messergebnis beeinflussen kann. Neben der Abgrenzung von anderen Glaukomarten dienen diese Verfahren nicht zuletzt auch der Einschätzung einer unter Umständen schon beginnenden Einschränkung des Gesichtsfeldes.
Welche Therapie gibt es gegen ein Offenwinkelglaukom?
In den meisten Fällen ist die Anwendung von augendrucksenkenden Tropfen die Therapie der Wahl. Sollte die Erkrankung voranschreiten, oder einer Unverträglichkeit der Tropfen vorliegen, kann ggf. eine Laserung oder eine Operation eine Option sein. Traditionell werden Glaukome hauptsächlich mit einer Argonlaserung des Kammerwinkels (ALT- Argon Lasertrabekuloplastie) behandelt. Dies führt zwar nach wie vor zu sehr guten Ergebnissen, kann jedoch in einigen Fällen die Bildung von Narben im Trabekelwerk begünstigen. Daher ist diese Art der Behandlung nicht unbegrenzt wiederholbar.
Ein moderneres Verfahren stellt hingegen die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) dar. Im Gegensatz zum traditionellen Lasereingriff zeichnet sich die SLT durch ihre selektive Wirkung aus: es werden nur die melaninhaltigen Pigmentzellen gelasert, sodass eine thermische Schädigung des Trabekelwerkes entfällt. Damit ist die SLT genauso effektiv wie traditionelle Verfahren, gleichzeitig jedoch auch deutlich risikoärmer, zudem kann die SLT Behandlung bei Bedarf wiederholt werden.
Was ist der Unterschied zum Normaldruckglaukom?
Gemeinsames Merkmal beider Glaukomarten ist, dass es im Verlauf der Erkrankung zu einer Schädigung des Sehnervs kommt. Jedoch ist nicht bei jedem Menschen der Augeninnendruck zwingend erhöht. Beim sogenannten Normaldruckglaukom liegt der Augeninnendruck innerhalb der statistischen Normalwerte für die Bevölkerung und zeichnet sich dennoch durch eine Schädigung des Sehnervs aus. Ebenso wie beim Offenwinkelglaukom, liegen oft begleitende Faktoren vor. Wie etwa eine Durchblutungsstörungen. Bei der Mehrzahl der Glaukompatienten liegt jedoch ein Offenwinkelglaukom vor.