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Nachtblindheit (Hemeralopie): Ursachen, Symptome, Behandlung


Der Begriff Nachtblindheit bezeichnet eine stark nachlassende Sehfähigkeit bei vermindertem Lichteinfall, beispielsweise in der Dämmerung oder bei Nacht. Bei ausreichenden Lichtverhältnissen sehen die meisten Betroffenen normal. Häufig handelt es sich um die Folge einer erworbenen Augenerkrankung oder eines Vitamin-A-Mangels, seltener um ein angeborenes Phänomen.

Welche Ursachen hat die Nachtblindheit?

Zahlreiche Ursachen können eine Nachtblindheit hervorrufen. Grundsätzlich kann die Nachtblindheit durch eine Reihe an Augenkrankheiten oder einen Vitamin-A-Mangel ausgelöst werden. Tatsächlich ist Vitamin A Grundbaustein des sogenannten Sehpurpurs – einer chemischen Verbindung im Auge, die das Sehen erst möglich macht. Liegt zu wenig Vitamin A vor, wird der Sehprozess gestört, was sich häufig zuerst bei Dunkelheit zeigt. In den Industrieländern kommt ein Vitamin-A-Mangel selten vor. In Industrieländern tritt ein ausgeprägter Vitamin A Mangel heutzutage lediglich in Zusammenhang mit Leber- und Darmerkrankungen bzw. Essstörungen auf. Ebenfalls selten sind angeborene Ursachen, wie die Erbkrankheit Retinopathia pigmentosa. Häufiger wird eine Nachtblindheit durch Augenerkrankungen wie den Grauen Star, Hornhauteintrübungen oder infolge einer diabetischen Augenschädigung verursacht.

Durch welche Symptome zeigt sich Nachtblindheit?

Die Entwicklung einer Nachtblindheit ist ein schleichender Prozess. Viele Betroffene spüren eine langsame Verschlechterung, z.B. wenn sie in der Dämmerung mit dem Auto fahren. Sie erkennen Verkehrsschilder nicht mehr richtig, fühlen sich unsicher und sehen andere Verkehrsteilnehmer erst spät. Im Extremfall können selbst große Gegenstände oder andere Personen nicht mehr wahrgenommen werden. Sofern keine Augenerkrankung vorliegt, die das Sehvermögen vollständig einschränkt, haben Betroffene bei guten Beleuchtungsverhältnissen eine normale Sicht. Jedoch führen auch tagsüber rasche Wechsel der Lichtverhältnisse, zum Beispiel die Fahrt durch einen Tunnel, zu Problemen.

Wie wird Nachtblindheit diagnostiziert?

Bei Verdacht auf Nachtblindheit sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, um die Grunderkrankung zu diagnostizieren. Eine ausführliche Patientenbefragung gibt gegebenenfalls erste Hinweise auf eine familiäre Vorbelastung oder Augenerkrankung. Die Untersuchung besteht aus verschiedenen Sehtests. So misst der Mediziner die Sehschärfe, das Gesichtsfeld und das Farbensehen. Bei Verdacht auf die angeborene Retinopathia pigmentosa gehört eine Elektroretinographie zur Diagnostik. Hierbei wird die Signalverarbeitung der Sinneszellen untersucht. Finden sich von augenärztlicher Seite keine Ursache, können unter Umständen weiterführende Untersuchungen durch einen Internisten erforderlich werden.

Welche Behandlungs­möglich­keiten gibt es für Nachtblindheit?

Wie die Nachtblindheit behandelt wird, hängt von der Ursache ab. Entsprechende Augenerkrankungen müssen gezielt therapiert werden. Beim Grauen Star gelingt dies mit einer Operation. Zum Beispiel kann die getrübte Linse durch ein Implantat ersetzt werden. Dasselbe gilt für eine Hornhauttrübung, wobei hier meistens eine Spenderhornhaut eingepflanzt wird. Liegt eine diabetische Ursache zugrunde, muss der Blutzucker durch eine konsequente Umstellung der Lebensweise und eine fachärztliche Therapie möglichst rasch gesenkt werden. Umgekehrt gilt es bei einem Vitamin-A-Mangel, den Spiegel durch eine ausgewogene Ernährung und Ergänzungspräparate wieder in den Normbereich zu heben und evtl. ursächliche Grunderkrankungen internistisch zu behandeln. Ergänzend helfen in manchen Fällen spezielle Sehhilfen in Form von Brillen oder Kontaktlinsen, die Folgen der Nachtblindheit abzumildern und die Lebensqualität zu erhöhen.

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