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Bindehaut


Die Bindehaut, auch Konjunktiva genannt, ist ein Teil des Auges. Es ist eine dünne Schleimhaut, die die Innenseite der Augenlider überzieht und den vorderen Teil des Augapfels oberhalb der Sklera bedeckt.

Wo befindet sich die Bindehaut und wie ist sie aufgebaut?

Im Übergangsbereich zwischen dem dem Lid und dem Augapfel befindet sich oben und unten jeweils ein Bindehautsack. Auf der Innenseite der Lider ist die Bindehaut fest verwachsen, auf dem Augapfel liegt sie etwas lockerer auf. In den Bindehautsäcken ist sie stark aufgefaltet und dient so als Reserve für extreme Augenbewegungen. Die Bindehaut ist glatt, durchsichtig, feucht und glänzend. Darunter sieht man die weiße Lederhaut des Augapfels. Die Hornhaut (Cornea), die Iris und Pupille bedeckt, ist nicht mit Bindehaut überzogen, da Sie ansonsten nicht mehr transparent wäre. Die Bindehaut über dem Augapfel besteht aus mehreren Zellschichten. Bei den Zellen handelt es sich um ein nicht verhornendes Plattenepithel. Zusätzlich befinden sich darin schleimproduzierende Becherzellen. Deren Sekret dient der Anfeuchtung des Auges und ist ein wichtiger Bestandteil des Tränenfilms.

Wie verhindert die Bindehaut Verletzungen?

Auch die kleinen Verklebungen, die sich besonders morgens nach dem Aufwachen zwischen den Wimpern befinden, bestehen aus dem Sekret der Becherzellen. Großflächige Verletzungen der Bindehaut, beispielsweise im Rahmen von entzündlichen Veränderungen oder Verätzungen, können zu einem Mangel an Becherzellen und damit zu einem trockenen Auge führen. Die Bindehaut, die das Augenlid von innen überzieht, ist etwas anders aufgebaut. Sie besteht aus Zylinderepithel, in dem sich kleine Grüppchen von Abwehrzellen befinden. Diese sollen das Eindringen von Keimen ins Auge verhindern.

Welche Funktionen hat die Bindehaut?

Die wichtigsten Aufgaben der Bindehaut sind eine reibungsfreie Bewegung des Auges und der Augenlider, der Schutz vor Krankheitserregern und die Verbindung von Augapfel und Augenlid, um keine Eintrittsmöglichkeit für Fremdkörper zu bieten. Die Bindehaut enthält kleine, verschiebbare Gefäße. Mit bloßem Auge sind sie kaum sichtbar. Wenn das Auge gereizt oder entzündet ist, treten diese kleinen Gefäße aber deutlicher hervor. Das nennt man konjunktivale Injektion. Zusätzlich ist die dünne Schleimhaut von einem dichten Netz aus sensiblen Nerven durchzogen, sodass sie sehr empfindlich auf Schmerzen oder Fremdkörper reagiert. Durch die hohe Resorptionsfähigkeit können Medikamente für verschiedene Augenerkrankungen in den Bindehautsack getropft werden.

Wie wird die Bindehaut untersucht?

Die Bindehaut wird durch optische Inspektion mittels einer Spaltlampe klinisch untersucht. In einigen Fällen ist es darüber hinaus erforderlich den Zustand der Bindehaut nicht nur an der bulbären Seite, sondern auch auf der tarsalen (dem Lid zugewandten Seite) zu untersuchen. Hierbei werden Ober- und Unterlid umgeschlagen. So kann man sämtliche Abschnitte einsehen und auf Fremdkörper überprüfen oder eine Augenspülung durchführen.

Was sind typische Bindehauterkrankungen?

Die häufigste Erkrankung dieses Augenabschnitts ist die Bindehautentzündung oder Konjunktivitis. Sie kann durch Viren, Bakterien oder Pilze ebenso ausgelöst werden wie durch Chemikalien, Fremdkörper, allergische Reaktionen oder zu viel Sonnenlicht. Auch nicht richtig korrigierte Sehfehler können ein Auslöser sein. Die typischen Beschwerden bei einer Bindehautentzündung sind ein Fremdkörpergefühl, Schmerzen, Lichtscheu und tränende Augen. Oft bildet sich ein schleimiges, eitriges Sekret, das die Lidränder verklebt. Die häufigste Augenerkrankung der Welt mit über 500 Millionen Betroffenen ist eine beidseitige, durch das Bakterium Chlamydia trachomatis ausgelöste Bindehautentzündung, die man Trachom nennt. Sie kommt heutzutage nahezu ausschließlich in Gebieten mit hoher Armut, , schlechten hygienischen Bedingungen, Wassermangel und hoher Bevölkerungsdichte vor.

Was sind seltene Bindehauterkrankungen?

Seltenere Erkrankungen sind zum Beispiel Lidspaltenflecken aus Bindehautverdickungen, Bindehautzysten, Kalkablagerungen, Einblutungen oder eine durch Vitamin-A-Mangel bedingte Verhornung der Augenoberfläche. Auch verschiedene Tumore können vorkommen. Zusätzlich gehen manche Hautkrankheiten oder rheumatische Erkrankungen mit einem Augenbefall einher.

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