Tückische Krankheit: Was ist der Grüne Star (Glaukom)?
Unter dem Grünen Star (Glaukom) versteht man eine Gruppe von Erkrankungen, bei der durch einen Verlust von Nervenfasern der Sehnerv geschädigt ist. Da der Grüne Star schmerzlos verläuft, bemerkt man ihn erst nach Monaten oder Jahren an einer Minderung der Sehschärfe oder einer Einschränkung des Gesichtsfeldes. Im schlimmsten Fall kann ein Glaukom bis zur Erblindung führen. Rechtzeitig erkannt, ist der Grüne Star jedoch gut behandelbar. Ab 40 Jahren ist deshalb eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung sinnvoll.
Ursachen und Risikofaktoren des Grünen Stars: Augeninnendruck und Durchblutungsstörungen
Die Ursachen und Risikofaktoren des Grünen Stars sind vielfältig: Neben einem zu hohen Augeninnendruck kann auch ein schlecht eingestellter Blutdruck zu einem Glaukom führen, da in der Folge auch die Durchblutung des Auges gestört sein kann. Weitere Risikofaktoren sind ein hoher Grad an Kurzsichtigkeit, eine verhältnismäßig dünne Hornhaut und eine erbliche Vorbelastung sowie das Lebensalter.
Glaukom-Behandlung: Tropfen oder OP
Die Behandlung des Grünen Stars setzt bei der gut therapierbaren Hauptursache an, dem Augeninnendruck. Dieser wird zunächst medikamentös mit Augentropfen behandelt; wenn dies keine Wirkung zeigt, erfolgt eine operative Therapie durch eine SLT oder einen iStent. Der Grüne Star lässt sich auf diese Weise meist gut regulieren, so dass die Erkrankung wirkungsvoll verlangsamt oder gar aufgehalten werden kann.
Häufigkeit des Grünen Stars
Die Häufigkeit des Glaukoms nimmt im Alter zu. 2-4% der Bevölkerung ab 65 Jahren leidet schätzungsweise an einem Glaukom, bei einem Zehntel der Erkrankten führt der Grüne Star zu schwersten Einschränkungen des Sehvermögens bis hin zur Erblindung. Allein in Deutschland treten jährlich bei ca. tausend Menschen neue Erblindungen als Folge eines Glaukoms auf. Damit gehört der Grüne Star zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland.
Symptome Grüner Star (Glaukom)
Ein chronisches Glaukom ruft tückischerweise keine Beschwerden hervor. In vielen Fällen verläuft diese Erkrankung über Jahre hinweg unbemerkt und schmerzlos und führt schleichend zu einer Schädigung der Nervenfasern des Sehnerven. Deshalb ist es so wichtig, selbst bei hervorragender Sehschärfe, ab 40 Jahren regelmäßig zur Glaukom-Vorsorge zum Augenarzt zu gehen.
Wenn der Sehnerv durch den Grünen Star geschädigt ist, können folgende Symptome an einem oder auch an beiden Augen auftreten:
- Bogenförmige Einengung bis Komplettausfall des Sehfelds
- Abnahme der Sehkraft
- Wichtig zu wissen: ein Grüner Star (Glaukom), der sich schleichend entwickelt, ist völlig schmerzlos!
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder ein Angehöriger an einem Glaukom erkrankt sein könnten, wenden Sie sich bitte an Ihren Augenarzt.
Akuter Glaukomanfall: sofort zum Arzt!
Es gibt auch akute Glaukomanfälle. Wenn Ihre Sehfähigkeit plötzlich eingeschränkt ist und Sie extrem starke Schmerzen im Auge verspüren, suchen Sie umgehend Ihren Augenarzt oder den augenärztlichen Notdienst auf!